Das Runde muss … übers Netz

Fußballtennis-Turnier von buntkicktgut
beim Streetlife-Festival 2005


München, den 05. September 2005 - Wo sonst Sportwagen mit Geschwindigkeit protzen und in Gedanken vertiefte Studenten aus den Seminaren strömen, flog am ersten vergangenen Sonntag das runde Leder über das Netz der Fußballtennis-Arena der interkulturellen Straßenfußball-Liga München. Doch trotz rasanter Ballwechsel mussten die Kicker des buntkicktgut-Straßenturniers keine Angst vor Radarkontrollen haben.
Straßenfußball der Extraklasse inmitten einer Menschenmenge von geschätzten 200 000 Besuchern, die besonders gegen Nachmittag vom Fußball angezogen wurden. Über mehrere Bühnen, unzählige attraktive und interaktive Aktionen und zahlreiche Verpflegungsstände zog sich das Streetlife-Festival über 3 km von der Münchner Freiheit bis zum Odeonsplatz. Mitten drin, zwischen den ehrwürdigen Universitätsgebäuden am Siegestor und der Feldherrnhalle leuchteten die Fahnen von buntkicktgut. Im Vergleich zum Vorjahr, als auf einem „SoccaFive-Court“ gefightet wurde, stand 2005 noch mehr das technische Können der Spieler im Vordergrund. Beim sog. Fußballtennis geht es vor allem um die perfekte Ballkontrolle mit Fuß und Kopf und weniger um die körperliche Stärke, weshalb auf eine Einteilung in Altersklassen verzichtet wurde. So wurden die kleinsten Teilnehmer, das Team der „Mini Fußball-Kings“, schnell zu Publikums-Lieblingen, deren starke Leistungen und Erfolge vor allem gegen die „Großen“ frenetisch gefeiert wurden.
Auch der in diesem Jahr als Neuerung eingeführte Herausforderungsmodus erwies sich schnell als Erfolg. Dieser ermöglichte die spontane Teilnahme zahlreicher Teams, wie des „FC Schwabing“ und der „Soccers“, die ihren starken Auftritt mit dem zweiten Platz krönten.
Der Spaß stand zwar im Vordergrund, aber es waren die großartigen Ballstafetten und der faire Ehrgeiz, die die Zuschauer in ihren Bann zogen und etliche Kommentare des Staunens über die Fähigkeiten der Jungs und Mädchen hören ließ.
Nachdem sich im Herausforderungsmodus schließlich die 10 stärksten Teams durchgesetzt hatten, konnte gegen 17 Uhr die Finalrunde im K.O.-System beginnen. In spannenden Achtelfinals qualifizierten sich „Arditas Boys“ und die „bkgangsters“, das Team der Mitarbeiter von buntkicktgut als letzte Teams für die Runde der besten acht, unterlagen jedoch im weiteren Verlauf beide hauchdünn den stark aufspielenden „Soccers“ aus Gern.
Einmal mehr dominierten zum Schluss die fast legendären Harras Bulls auch in dieser ungewohnten Disziplin und verwiesen die Mannschaften aus Gern und das Team um Ardita vom FC Bayern München auf die Medaillenränge zwei und drei. Auf den weiteren Plätzen landeten der „FC Torgarantie“, das bkg-Team, „Allacher United“, „Tanas Bulba“ und der „FC Abix“.
Zusätzlich zu den technisch brillanten Einlagen der Spieler wurden die Zuschauer auch neben dem Platz von Nachwuchs-Moderator Robert von der „Torgarantie“ hervorragend unterhalten. Der reibungslose Ablauf des Events wurde ermöglicht durch die Förderung aus Agenda-21-Mitteln des Referates für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München und die Hilfe von Frank, Lothar, Kastriot, Wahid, Amir, Hysen und Marvan und den neuen Mitarbeitern Johanna, Tjark, Andi und Simon.
Während der gesamten Veranstaltung waren auch die Ziele und Ansprüche des Projekts buntkicktgut zu spüren. Wieder wurden Münchner Kinder und Jugendliche aus vielen verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Kulturen zusammengebracht unter dem Aspekt friedlich Fußball zu spielen. buntkicktgut setzt mit dem Medium Fußball auf die gesellschaftlich bedeutendste Freizeitbeschäftigung und erreicht damit bewusst jugendliche Zielgruppen, die als sozial benachteiligt gelten. Bewegung und gesunde Betätigung, Wettkampf und Fairness, Toleranz, Neugier und Teamgeist sind dabei zentrale Kategorien. Identifikationen und Freundschaften werden geschaffen, die sowohl innerhalb eines Stadtteils das soziale Klima beeinflussen als auch die Rivalitäten zwischen Gruppen verschiedener Stadtteile abbauen helfen. Dem Bedürfnis jugendlicher Gruppenbildung wird dabei genauso Rechnung getragen wie der Erkenntnis, dass Feindseligkeit und Intoleranz sowohl Ausdruck von sozialem Fremdsein als auch individueller innerer Konflikte ist. In attraktiver spielerischer Form werden mit dem Medium Straßenfußball Möglichkeiten geboten, sich zu begegnen, zu messen und sich durch die technischen und sozialen Anforderungen im Team auszuzeichnen und dabei nicht nur die Mit- und Gegenspieler sondern auch sich selbst kennen zu lernen.
Unterstützt wurden diese Ziele dadurch, dass ausschließlich mit GEPA-Fußbällen gespielt wurde, deren Produktion kontrolliert ohne ausbeuterische Kinderarbeit in Pakistan stattfindet und die unter fairen Bedingungen für die Produzenten gehandelt werden.
Fazit: Ein erfolgreicher und für viele unvergesslicher Tag ging mit der Siegerehrung auf dem Fußballtennis-Court mit vielen Preisen, Pokalen und Medaillen zu Ende.