Ein Ball - zur interkulturellen
Begegnung und Integration - präventiv wirksam im Hinblick auf
Jugendkriminalität und den Umgang mit Gewalt
Einmalig - Bundesweit
buntkicktgut ist ein Projekt der interkulturellen Verständigung
und in seiner bestehenden Form und Dimension ein bundesweit einzigartiges
Beispiel des organisierten Straßenfußballs.
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen verschiedener
kultureller und nationaler Herkunft eine sinnvolle und gesunde
Freizeitbeschäftigung zu geben und Möglichkeiten von
sozialem und kulturellem Miteinander zu eröffnen.
Fertig – los!
Die Idee zu buntkicktgut, der interkulturellen Münchner Straßenfußball-Liga
entstand 1997 aus der Betreuungsarbeit von Kindern und Jugendlichen
in Münchner Gemeinschaftsunterkünften für Bürgerkriegsflüchtlinge
und Asylbewerber.
„Fußball war das einzige was sie kannten“, sagt
Mitinitiator und Projektleiter Rüdiger Heid, und: „Gerade
da, wo Sprachlosigkeit herrscht, ist der Fußball ein Medium,
mit dem Verständigung möglich ist.“ Durch Gestik,
Mimik, Körpersprache.
So läufts:
Mittlerweile hat die von der Initiativgruppe e. V. / IG Feuerwache
und dem Amt für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt
München gemeinsam getragene Liga ihren festen Platz im Sportgeschehen
der Stadt München gefunden.
Das Spieljahr ist eingeteilt in eine Sommersaison und eine Wintersaison.
An bis zu fünf Nachmittagen in der Woche und vielen Wochenenden
finden auf verschiedenen Bezirks- und Schulsportanlagen pro Jahr
über 1200 Ligaspiele statt (2002), mit ca. 95 Kleinfeld-Teams
(Sommerliga 2003) und über 2000 aktiven Teilnehmern in fünf
Altersgruppen zwischen 8 und 21 Jahren. Die Mannschaften, ob männlich
oder weiblich, kommen aus Flüchtlingsunterkünften, Tagesstätten,
Schulsozialarbeit, Freizeitheimen, Sportvereinen oder von der
Straße.
Der entscheidende konzeptionelle Unterschied zu vergleichbaren
Veranstaltungen liegt in der Kontinuität der Liga, die im
Gegensatz zu sporadischen Turnieren regelmäßige Kontakte
zwischen Teams und eine kontinuierliche Arbeit mit den Kindern
und Jugendlichen ermöglicht.
Finanziert wird buntkicktgut hauptsächlich durch öffentliche
und private Zuschüsse sowie Geld- und Sachspenden, aber auch
durch die Startgelder der teilnehmenden Teams.
Das bringt´s:
Durch den Fußball kommen die Kinder und Jugendlichen in
Kontakt mit anderen Münchner Kindern deutscher und ausländischer
Herkunft.
„Bunt kickt gut!“ greift eine der aufregendsten Freizeitbeschäftigungen
für Kinder und Jugendliche auf und macht sie zu einem organisierten
und permanenten Angebot. Dadurch kann das Projekt wirksam sein
im Hinblick auf Jugendkriminalität und den Umgang mit Gewalt:
Sport dient als Katalysator in geregelten Abläufen zum Abbau
von Aggressionen und Frustration und ist zudem ein Teamsport,
der interaktives und kooperatives soziales Verhalten erfordert.
Bei Buntkicktgut erfahren die Kinder und Jugendlichen Anerkennung
ihrer Person, unabhängig von ihrer Lebenslage und ihrer kulturellen
Herkunft. In die Spiel- und Wettbewerbskultur werden dabei konsequent
zentrale Wertkategorien eingebaut: Fairness, Toleranz, Partizipation,
Gewaltfreiheit. Diese Werte werden insbesondere durch die Grundhaltung
der Betreuer vermittelt, durch Anerkennung bei wertentsprechendem
Handeln und Verhalten sowie durch Sanktionen bei einem Verstoß
gegen die Spielregeln. Denn in keinem Feld werden Regeln besser
akzeptiert als auf dem Fußballfeld.
Ausgezeichnet!
Im Dezember 2000 wurde „Bunt kickt gut!“ mit dem von
der Lichterkette e. V. und dem Ausländerbeirat der Stadt
München initiierten Förderpreis „Münchner
Lichtblicke“ ausgezeichnet – durch den Oberbürgermeister
Christian Ude persönlich.
Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein: Gemeinsam mit ihrem
Projektleiter Rüdiger Heid hatte sich eine Gruppe junger
Straßenfußballspieler im August 2002 auf dem Weg nach
Berlin gemacht, um dort im Schloss Bellevue von Bundespräsident
Johannes Rau den ersten Preis des Integrationswettbewerbs 2002
„Auf Worte folgen Taten“ in Empfang zu nehmen.
Der Deutsche Fußball Bund verleiht buntkicktgut 2007 den
2. Preis in der Kategorie "Sonderpreis" des DFB Integrationspreises.
Damit einher geht die Überreichung eines Schecks über
10.000 Euro. Das Pionierprojekt buntkicktgut gewinnt als einzige
Straßenfußballinitiative den Integrationspreis und
macht so erneut deutlich, dass es als leuchtendes Beispiel für
ähnliche Projekte vorangeht.
Weiter geht’s!
Ein weiteres Ziel von „Bunt kickt gut“ besteht darin,
die Idee einer Straßenfußball-Liga für Kinder
und Jugendliche aller Nationen weiter zu transportieren und in
anderen Großstädten zu etablieren. Zur Fußball-WM
2006 in Deutschland wurde zeitgleich ein interkulturelles „Weltfestival
des Straßenfußballs“ ausgerichtet.
In den Jahren 2009 und 2010 veranstaltete buntkicktgut mit der
großzügigen Unterstützung der UniCredit Foundation
die buntkicktgut-open.
Die Turniere führten erneut zahlreiche internationale Teams
aus aller Welt zusammen.ausgerichtet.